Der Umgang mit dem Zufall ist ungewohnt. Viele Prognosen versagen, wenn es um seltene Ereignisse geht. Es liegt in der Natur der Sache, dass bahnbrechende Erfindungen, die das Zeitalter prägen, nicht vorhersehbar sind. Die Beschleunigung der Veränderung macht die Menschen allerdings unsicher. Mit sinnlosen zufälligen Situationen kommen wir nicht zurecht. Zufall erzeugt Stress. Daher glauben wir gern an Systematik, wo stattdessen der Zufall herrscht und sehen Kausalität, wo keine ist.
Der Zufall bestimmt unser Leben, mehr als wir denken. Aber es gibt Strategien gegen den Zufall. Wir können uns gegen seine Auswirkungen schützen,
Indem wir auf unsere Fähigkeiten vertrauen, fit bleiben, und ein dickes Fell entwickeln. Das nennt man Resilienz. Resiliente Menschen besitzen eine seelisch hohe Widerstandskraft und Beweglichkeit und sind deswegen psychisch immun gegen die Angriffe des Schicksals.
Indem wir unser Wissen über die konkrete Situation verbessern, so dass das Unvorhersehbare vorhersehbar wird, was dem Zufall entgegen wirkt. Dies geschieht im Großen durch die Industrie und die Geheimdienste, die sich im Rahmen von „Big-Data"-Programmen, Kenntnisse über den Einzelnen verschaffen und daraus konkrete Maßnahmen ableiten können. Das ist keine erfreuliche Aussicht. Jedoch kann im persönlichen Bereich Mehrwissen auch zu besseren Entscheidungen führen. Z. B. helfen Partnerbörsen durch psychologische Tests, herauszufinden, wer zueinander passt.
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