LAUDATIO EINES GUTEN FREUNDES
Rede für meinen lieben Freund Roland Schütz, anläßlich der Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 16. April 2015 Lieber Roland, lieber Freund, ich weiß du magst diese Lobhudelei, diese Beweihräucherung um Deine Person nicht. Aber heute ist ein besonderer Tag --- ein ganz bedeutender Tag und da kannst Du Dich diesen Huldigungen nicht erwehren. Ehre wem Ehre gebührt. Du hast es wahrlich verdient! Du hättest eigentlich die letzten Jahre auch mehr Golfspielen können. Golf ist ja eine echte Leidenschaft von Dir. Dann wäre Dein Handycap bestimmt heute noch besser. Golf ist ein sehr schöner Sport. Du nimmst diesen kleinen Ball und schlägst ihn durch eine gepflegte Landschaft mit künstlichen und natürlichen Hindernissen. Je weniger Schläge Du brauchst um so besser. Nur um ihn am Ende einzuputten. Das Ziel ist auffällig mit einer Fahne markiert. Aber Du hast dir noch ein anderes auffällig markiertes Ziel gesetzt. Und ich finde Deine ehrenamtliche Tätigkeit hat eine große Ähnlichkeit mit Golf. Du nimmst diesen Ball auf, der mit einem Wunsch verbunden ist, dem großen Wunsch - wieder einer weiteren Tafel in Deutschland ein Kühlfahrzeug zu ermöglichen. Dann schlägst Du diesen Ball durch die Landschaft des Lebens mit gewachsenen und künstlichen Hindernissen. Immer näher an das große Ziel heran. Schlägst ihn zu den Lions, zu den Rotariern, zur Stiftunglife usw. Du bringst sie alle zusammen, um am Ende das auffällig markierte Ziel zu erreichen. Hier steckt dann keine Fahnenstange im green, die das Hole markiert, sondern, da stehen erwartungsvolle Menschen und nehmen freudig ein Kühlfahrzeug in Empfang. Ein Kühlfahrzeug das Du ihnen zugespielt hast. Wir wollen uns aber mal lieber nicht vorstellen, wie es wäre, wenn auf jedem Golfplatz am Ende so ein Kühlfahrzeug stehen würde. Oder vielleicht doch?? --- Dann würde übrigens bereits fast auf jedem 2. Golfplatz in Deutschland ein Kühlfahrzeug stehen. Lieber Roland, die Umstände unter denen wir uns kennengelernt haben waren nun mal nicht ganz so normal. Roland und ich haben uns im Bett kennengelernt. Hoppla werden Sie jetzt denken, diese Seite kenne ich ja noch garnicht von ihm. Man höre und staune. Und wir wechselten vorher nicht mal ein Wort miteinander. Na gut, zwischen uns standen diese Schränkchen mit Rollen darunter und diversen Medikamenten darauf. Und es waren 2 Betten - eins für Dich und eins für mich. Unsere Kuschelsuite befand sich nicht auf Bora-Bora, sondern es war ein kleines Krankenzimmer im Hotel Rechts der Isar. Als ich diesen Raum betrat fiel mir gleich eines auf, da liegt ein sympatischer Kauz neben dir. Das war für mich schon einmal die halbe Miete. Und dann stellte sich heraus: wir sind auch noch Namensvetter!. Alles hat seine 2 Seiten dachte ich mir. Eine gute und eine weniger gute . Und die gute lag neben mir. Meine Vermutung war richtig. Ich lernte in dieser Zeit einen freundlichen, verständnisvollen, aber auch eigenwilligen, mitunter knurrigen und humorvollen Kerl kennen. Es war eine Begegnung der besonderen Art. Das freut mich noch heute. Wir kamen gleich miteinander ins Gespräch und Roland erzählte mir bald mit großer Begeisterung von der Stiftunglife, von seinem Engagement dort und in seinem Lionsclub. Und auf meine Frage hin, ob es möglich wäre, auch für die Ulmer-Tafel ein Kühlfahrzeug zu besorgen, lieber Roland, hast Du garnicht lange gefackelt und gleich losgelegt - teleforniert - organisiert. Wohh!!! Jetzt konnte ich das mal hautnah miterleben. Ich war wirklich platt was für eine Lawine ich da losgetreten hatte. Du hast hier eine Energie, einen Sachverstand und eine Zielstrebigkeit an den Tag gelegt --- unglaublich. Und das in Deinem Zustand. Ich habe mir nur gedacht: Wie ist der eigentlich drauf, wenn er wieder gesund ist?? Reißt er dann da draußen auch noch die Bäume aus?? Du hast mich beeindruckt! Was mir bei deinen Telefonaten - ich habe einfach zugehört, ich weiß das macht man nicht, das gehört sich nicht, aber was hätte ich machen sollen? - ich hing doch an diesen Schläuchen - unter uns gesagt: ich habe gerne zugehört! - also was mir bei Deinen Telefonaten aufgefallen ist , war Deine Hartnäckigkeit verbunden mit einem unwiderstehlichen Charme. Und - es hat geklappt! Auch die Ulmer-Tafel kann heute über ein neues Kühlfahrzeug - sogar mit Tiefkühlung - verfügen. Toll! Vielen Dank noch einmal dafür! Natürlich vergesse ich nicht diejenigen die hinter Dir stehen ohne die das alles wahrscheinlich nicht möglich wäre: die außergewöhnliche Stiftunglife, die großartigen Lions, und ? Deine reizende und liebenswerte Erika. Die stärker ist als alles andere und alle anderen. Das ist doch einen Extra-Applaus wert! Aber Du warst und bist der Motor! Ein 12 Zwölfzylinder mit Lachgas-Einspritzung. Geht ab wie die Sau! Dein Denken und Handeln ist geprägt von einer hohen sozialen Verantwortung. Für Deine bisherige ehrenamtliche Tätigkeit, für Dein beispielhaftes, selbstloses Engagement, für Deinen Verdienst und als leuchtendes Vorbild, hat Dir heute unsere Regierung die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Also im Namen von 80 Millionen Bundesbürgern. Du bist heute in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eingegangen. Was für ein herrausragender, was für ein schöner Moment. Applaus!! Schenke Freude und Glück es kommt zu Dir zurück. Tue etwas Besonderes und du wirst besonders. Was wäre Nike ohne Air was wäre Gummi ohne Bär was wäre Zug ohne Schiene was wäre Bleistift ohne Mine was wäre Oktoberfest ohne Bier was wäre Druck ohne Papier was wäre der Becker ohne Stich was wären die Tafeln ohne Dich
Roland Helbig, Ulm, am 16. April 2015
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