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VERLEIHUNG DER VERDIENSTMEDAILLE DES VERDIENSTORDENS

DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

AN HERRN ROLAND SCHÜTZ

 
Der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Herr Bundespräsident Joachim Gauck hat mit Urkunde vom 15. Dezember 2014 Herrn Roland Schütz die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
 
Der Lions Club München-Solln  gratuliert und ist dankbar und überaus stolz auf sein Clubmitglied, Lionsfreund Roland Schütz.
 
Roland Schütz hat sich durch sein außergewöhnliches und selbstloses Engagement zur Beschaffung von bundesweit rund 350 Kühlfahrzeugen in ganz besonderer Weise um unseren Club verdient gemacht.

 
Mit der Durchführung seines ersten Projektes gelang es Roland Schütz, einen Autohersteller, die ihm bekannte Stiftung LIFE und den eigenen Lions Club München-Solln zusammen mit dem LIONS Hilfswerk Bayern-Süd zur finanziellen Beteiligung mit je einem Drittel zu bewegen, so dass schließlich die Münchner Tafel im Jahre 2004 als erste ein neues Kühlfahrzeug erhalten konnte.
 
Dieses Gelingen ermutigte Roland Schütz, mit der übergeordneten Tafel-Organisation Kontakt aufzunehmen, die Hilfe des Lions Clubs München-Solln in ähnlichen Fällen anzubieten und so die ganze Activity mit Unterstützung des Automobilherstellers und der Stiftung LIFE auf bundesweite Ebene anzuheben.
 
Dieser großartige Erfolg ist vor allem Roland Schütz zu verdanken. Sein außerordentlicher persönlicher Einsatz verbunden mit Überzeugungskraft, organisatorischem Geschick und hohem zeitlichen Einsatz waren und sind es, dass die überwiegende Zahl der deutschen Tafeln ihrer Aufgabe nachgehen kann.
 
Roland Schütz reiht sich damit an oberer Stelle in die Reihe der unzähligen stillen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ein, ohne deren Arbeit unser Gesellschaftssystem nicht in seiner jetzigen Form funktionieren würde.
 
Er hat sich um unser Gemeinwohl verdient gemacht.

MITTEILUNGEN ZUR VERLEIHUNG DER VERDIENSTMEDAILLE

 





LAUDATIO EINES GUTEN FREUNDES

 
Rede für meinen lieben Freund Roland Schütz, anläßlich der Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
16. April 2015
 
 
Lieber Roland, lieber Freund,
 
ich weiß du magst diese Lobhudelei, diese Beweihräucherung um Deine Person nicht. Aber heute ist ein besonderer Tag --- ein ganz bedeutender Tag und da kannst Du Dich diesen Huldigungen nicht erwehren. Ehre wem Ehre gebührt. Du hast es wahrlich verdient!
 
Du hättest eigentlich die letzten Jahre auch mehr Golfspielen können. Golf ist ja eine echte Leidenschaft von Dir. Dann wäre Dein Handycap bestimmt heute noch besser. Golf ist ein sehr schöner Sport. Du nimmst diesen kleinen Ball und schlägst ihn durch eine gepflegte Landschaft mit künstlichen und natürlichen Hindernissen. Je weniger Schläge Du brauchst um so besser. Nur um ihn am Ende einzuputten. Das Ziel ist auffällig mit einer Fahne markiert.
 
Aber Du hast dir noch ein anderes auffällig markiertes Ziel gesetzt. Und ich finde Deine ehrenamtliche Tätigkeit hat eine große Ähnlichkeit mit Golf. Du nimmst diesen Ball auf, der mit einem Wunsch verbunden ist, dem großen Wunsch - wieder einer weiteren Tafel in Deutschland ein Kühlfahrzeug zu ermöglichen.
 
Dann schlägst Du diesen Ball durch die Landschaft des Lebens mit gewachsenen und künstlichen Hindernissen. Immer näher an das große Ziel heran. Schlägst ihn zu den Lions, zu den Rotariern, zur Stiftunglife usw. Du bringst sie alle zusammen, um am Ende das auffällig markierte Ziel zu erreichen.
 
Hier steckt dann keine Fahnenstange im green, die das Hole markiert, sondern, da stehen erwartungsvolle Menschen und nehmen freudig ein Kühlfahrzeug in Empfang. Ein Kühlfahrzeug das Du ihnen zugespielt hast.
 
Wir wollen uns aber mal lieber nicht vorstellen, wie es wäre, wenn auf jedem Golfplatz am Ende so ein Kühlfahrzeug stehen würde. Oder vielleicht doch?? --- Dann würde übrigens bereits fast auf jedem 2. Golfplatz in Deutschland ein Kühlfahrzeug stehen.
 
Lieber Roland, die Umstände unter denen wir uns kennengelernt haben waren nun mal nicht ganz so normal. Roland und ich haben uns im Bett kennengelernt. Hoppla werden Sie jetzt denken, diese Seite kenne ich ja noch garnicht von ihm. Man höre und staune. Und wir wechselten vorher nicht mal ein Wort miteinander.
 
Na gut, zwischen uns standen diese Schränkchen mit Rollen darunter und diversen Medikamenten darauf. Und es waren 2 Betten - eins für Dich und eins für mich. Unsere Kuschelsuite befand sich nicht auf Bora-Bora, sondern es war ein kleines Krankenzimmer im Hotel Rechts der Isar.
 
Als ich diesen Raum betrat fiel mir gleich eines auf, da liegt ein sympatischer Kauz neben dir. Das war für mich schon einmal die halbe Miete. Und dann stellte sich heraus: wir sind auch noch Namensvetter!.
 
Alles hat seine 2 Seiten dachte ich mir. Eine gute und eine weniger gute . Und die gute lag neben mir. Meine Vermutung war richtig. Ich lernte in dieser Zeit einen freundlichen, verständnisvollen, aber auch eigenwilligen, mitunter knurrigen und humorvollen Kerl kennen. Es war eine Begegnung der besonderen Art. Das freut mich noch heute.
 
Wir kamen gleich miteinander ins Gespräch und Roland erzählte mir bald mit großer Begeisterung von der Stiftunglife, von seinem Engagement dort und in seinem Lionsclub. Und auf meine Frage hin, ob es möglich wäre, auch für die Ulmer-Tafel ein Kühlfahrzeug zu besorgen, lieber Roland, hast Du garnicht lange gefackelt und gleich losgelegt - teleforniert - organisiert. Wohh!!! Jetzt konnte ich das mal hautnah miterleben. Ich war wirklich platt was für eine Lawine ich da losgetreten hatte. Du hast hier eine Energie, einen Sachverstand und eine Zielstrebigkeit an den Tag gelegt --- unglaublich. Und das in Deinem Zustand. Ich habe mir nur gedacht: Wie ist der eigentlich drauf, wenn er wieder gesund ist?? Reißt er dann da draußen auch noch die Bäume aus?? Du hast mich beeindruckt!
 
Was mir bei deinen Telefonaten - ich habe einfach zugehört, ich weiß das macht man nicht, das gehört sich nicht, aber was hätte ich machen sollen? - ich hing doch an diesen Schläuchen - unter uns gesagt: ich habe gerne zugehört! - also was mir bei Deinen Telefonaten aufgefallen ist , war Deine Hartnäckigkeit verbunden mit einem unwiderstehlichen Charme. Und - es hat geklappt! Auch die Ulmer-Tafel kann heute über ein neues Kühlfahrzeug - sogar mit Tiefkühlung - verfügen. Toll! Vielen Dank noch einmal dafür!
 
Natürlich vergesse ich nicht diejenigen die hinter Dir stehen ohne die das alles wahrscheinlich nicht möglich wäre: die außergewöhnliche Stiftunglife, die großartigen Lions, und ? Deine reizende und liebenswerte Erika. Die stärker ist als alles andere und alle anderen. Das ist doch einen Extra-Applaus wert!
 
Aber Du warst und bist der Motor! Ein 12 Zwölfzylinder mit Lachgas-Einspritzung. Geht ab wie die Sau!
 
Dein Denken und Handeln ist geprägt von einer hohen sozialen Verantwortung. Für Deine bisherige ehrenamtliche Tätigkeit, für Dein beispielhaftes, selbstloses Engagement, für Deinen Verdienst und als leuchtendes Vorbild, hat Dir heute unsere Regierung die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Also im Namen von 80 Millionen Bundesbürgern. Du bist heute in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eingegangen. Was für ein herrausragender, was für ein schöner Moment. Applaus!!
 
Schenke Freude und Glück es kommt zu Dir zurück. Tue etwas Besonderes und du wirst besonders.
 
Was wäre Nike ohne Air
was wäre Gummi ohne Bär
was wäre Zug ohne Schiene
was wäre Bleistift ohne Mine
was wäre Oktoberfest ohne Bier
was wäre Druck ohne Papier
was wäre der Becker ohne Stich
was wären die Tafeln ohne Dich


Roland Helbig, Ulm, am 16. April 2015




 
Entwicklung unserer Activity
Die 100 ärmsten Deutschen - Kühltransporter für die Tafeln
 
Roland Schütz - Activity Beauftragter


 
  • Ende März 2003 ein Kaminabend bei LF Schmucker, dabei macht LF Poetis auf einen Artikel im Magazin der SZ aufmerksam, der die Situation „Der 100 ärmsten Deutschen“ behandelt.

  • Wir beschließen, etwas für die Ärmsten in unserem Land zu unternehmen, leiten im Club einen Spendenaufruf ein – es fehlt jedoch ein Modell für nachhaltige Hilfe.

  • Mitte 2003 kommt Bewegung in dieses Vorhaben: LF Poetis macht uns mit Jürgen Gessner, dem Gründer und Vorstand von Stiftunglife, bekannt. Herr Gessner berichtet begeistert von den Tafeln, die alle Kühltransporter brauchen, um auf dem Transportweg der Waren die Einhaltung der Kühlkette zu garantieren. Die Tafeln können die Anschaffungskosten dieser Fahrzeuge (ca. € 30.000) nicht allein stemmen und brauchen finanzielle Unterstützung: er bietet uns an, den Betrag der Lions bis zu € 10.000  zu verdoppeln. Herr Gessner war 1. Vorstand bei der Gründung der Tafeln in Deutschland im Jahr 1995 und ist seitdem den Tafeln aufs Engste verbunden geblieben. Wir haben angebissen.

  • Dies war der Zeitpunkt als mein „Ruhestand“ in einen „Unruhestand“ wechselte. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits Activity-Beauftragter unseres LC war, fiel mir diese Aufgabe automatisch zu.

  • Dem ersten Transporter im Dezember 2004, durch unseren Lions Club München-Solln finanziert, folgten bald weitere, zunächst in der näheren Umgebung zusammen mit Lions Clubs unserer Zone und unseres Distrikts. Die Ausweitung auf die ganze Republik ließ nicht lange auf sich warten.

  • Meinen Aufgabenbereich definiere ich so: Die Stiftunglife ermittelt den Bedarf bei den Tafeln, diese stellen einen Förderantrag an die Stiftung und müssen zu einigen Kriterien Stellung beziehen. Wird die Tafel förderungswürdig erkannt (sie muss u. a. Mitglied im Bundesverband der Tafeln sein), landet dieser Antrag bei mir. Ich nehme Kontakt zu den Lions am Ort der Tafel auf, informiere über diese Aktion und biete diesem Club diese außergewöhnliche Activity an, wobei die Verdoppelung durch die Stiftunglife eine wichtige Säule darstellt. Die Verhandlungen im jeweiligen LC und die Zustimmung kann sich über Monate hinziehen. Kommt die Zustimmung, erhält der Club von mir den vorausgefüllten Zuschuss-Antrag für den Distrikt-Governor, mit Auszahlung  (bis 25% und max. € 4.000) durch das HDL. Die Beklebung des Fahrzeugs wird von mir organisiert, in München produziert, von Herrn Gessner privat bezahlt und beim Kühlausbauer aufgeklebt.

  • Von 2005 bis 2009 war Mercedes unser Partner in dieser Zeit haben wir 150 Sprinter und Vitos für die Tafeln mitfinanziert – also im Schnitt 30 Transporter im Jahr.

  • Seit 2009 ist aus verschiedenen guten Gründen die Fa. Ford unser Partner. Zuerst ein Händler in Hannover und seit Mitte 2014 die Fa. Ford-Sorg in Fulda, die mit dem neuen Modell auch gleich 46% Nachlass auf den Listenpreis für die Tafeln aushandeln konnte.

  • Die Einbindung der Rotarier (allein wie in Meißen) oder mehrfach zusammen mit den Lions (wie letztes Jahr in Starnberg) macht diese Activity noch bedeutungsvoller.

  • Besonders hervorzuheben ist das Engagement unseres Lionsfreundes Gerd Krämer im Westmünsterland, der mit meiner Unterstützung die Verhandlungen mit den dortigen Lions-Präsidenten führt, jeweils die Sparkassen mit € 5.000 einbindet und über diesen Weg bereits die Finanzierung von 12 Kühltransportern angeregt hat (mein bester Mitarbeiter in Nordrhein-Westfalen!).

  • In Ost-Hessen konnten wir die Stiftung Jollydent als Partner gewinnen, auch diese Co-Finanzierung nähert sich bereits der Zahl 10.

  • Im April 2015 konnten wir die Finanzierung des 357. Kühltransporters verbuchen – bundesweit haben sich in den 10 Jahren mehr als 500 Lions Clubs an den Projekten beteiligt (am letzten Mercedes in 2009 für die Münchner Tafel haben allein 28 der 30 Münchner Lions Clubs mitgewirkt).

  • Der Listenpreis aller Fahrzeuge hat einen Wert von € 22.500.000 erreicht, davon haben die Lions Clubs € 6.531.000 und die Stiftunglife € 6.295.000 beigetragen.

  • Auch unser Lions Club München-Solln hat sich an der Finanzierung von 19 Fahrzeugen und einem Betrag von 97.500 beteiligt.

  • Je nach Distrikt haben sich die Governors bei diesen Beträgen jeweils mit 20 – 25% und zwischen € 1.000 und € 4.000 je Kühltransporte an der Finanzierung beteiligt.

  • Ehrungen: 2005 Melvin Jones Fellow. 2009 Progressiv Melvin Jones Fellow.

  • Fazit:  die aktuelle Verleihung der Verdienstmedaille des  Bundesverdienst-ordens ehrt mich sehr.

  • Bei allem Engagement von meiner Seite haben doch viele Menschen und Organisationen, vor allem die Stiftunglife, an diesem Erfolg mitgewirkt: ihnen allen widme ich ein gut Teil dieser Ehrung.
 
 
 
          
    Gräfelfing, den 13. Mai 2015 - RS
 





  
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